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Noch mehr Eukalyptus…

Eukalyptusblätter

Eucalyptus globulus, radiata, citriodora, …

Auch: Blaugummibaum, Fieberbaum

Drogenname: Eucalypti folium

Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Gerbstoffe, Harze, Gummi, Flavonoide, Bitterstoffe, Triterpene

Eigenschaften: Auswurffördernd, desinfizierend, antiseptisch, fiebersenkend, blutzuckersenkend, wurmtreibend

Wie bei so vielen Heilkräutern ist die Natur auch beim Eukalyptus so vielfältig, dass ein Beitrag gar nicht reicht. Nach dem ersten Teil hier also noch mehr Tipps und Infos zur Anwendung von Eukalyptus.

Eukalyptus gibt es bei uns in erster Linie als ätherisches Öl. Es werden zwar schon seit vielen Jahren einzelne Sorten von Garten- und Blumenhändlern angeboten, aber das wohl eher zur Zierde. Die blau-grünen Blätter machen durchaus auch etwas her, aber der Eukalyptus hat hier einfach nicht die klimatischen Bedingungen, um wirkliche Inhaltsstoffe auszubilden. Von da her fällt auch das Sammeln in der Natur leider flach.

Sollte man die Möglichkeit dazu haben, kann man jedoch die Blätter sammeln und an einem schattigen, luftigen Ort trocknen. In lichtgeschützten Behältern lassen sie sich dann eine Zeit lang lagern.

Magisches & Traditionelles: In der traditionellen Europäischen Medizin hat er natürlich keine Rolle gespielt, dafür aber um so mehr in Ozeanien. Dort sollten geweihte Zweige vor Blitzen schützen und das Vieh vor bösem Zauber und Krankheit. Auch für diverse Orakel rund um die Familie wurde es verwendet.

TCM: Die thermische Wirkung wird manchmal als kühl, manchmal als warm angegeben, die zugeordneten Organe sind Blase und Lunge, teilweise auch Magen und Leber. Der Baum löst Wind- & Schleim-Hitze und Feuchtigkeit im oberen Erwärmer und hilft bei feuchter Hitze in der Blase. Er leitet Nässe / Feuchtigkeit und Hitze aus dem mittleren Erwärmer aus. Er bewegt das Blut und reguliert das Qi.

Homöopathie: Eucalyptus D2 wird bei Tuberkulose, Entzündungen der Luftwege und Nierenbeckenerkrankungen gegeben. Er kann aber auch bei Blasenbeschwerden, Durchfall, Fieber, Schnupfen und Schlafstörungen helfen.

Ayurveda: Eukalyptus hat eine anregende, erfrischende Wirkung und erhöht das Pitta. Es unterstützt die Atmung und wird beonders bei Husten, Erkältung und Bronchitis eingesetzt.

Erkältung und Grippe ganz allgemein: 

Das Eukalyptusöl regt die Flimmerhärchen in den Bronchien zur Bewegung an. Das hilft um etwaige Fremdkörper aus den Atemwegen zu entfernen. Ausserdem wirkt das Cineol schleimlösend und Hustenstillend. Es erleichtert die Atmung, fördert den Auswurf und unterstützt das Immunsystem. Da Eukalyptus nicht nur antiviral wirkt, sondern auch Entzündungen beruhigt und gegen Pilzerkrankungen und Bakterien wirkt, unterstützt es sehr gut bei Erkältungen und Grippalen Infekten. Denn bei einer Grippe sind bakterielle Infektionen eine häufige Begleiterscheinung. So sind bei der Spanischen Grippe z.B. mehr Menschen durch Bakterien gestorben wie durch die eigentliche Virale Infektion.

Eukalyptus-Salbe:

Die Salbe ist dem Asiatischen Tiger-Balsam ähnlich. Jedoch kann man sie sich auf die eigenen Bedürfnisse anpassen. Grundrezept:

40ml Olivenöl und 4g Bienenwachs langsam erwärmen bis das Wachs schmilzt. Die Mischung vom Herd oder Wasserbad nehmen und 40 Tropfen Eukalyptus und je 5 Topfen Rosmarin, Pfefferminz und Nelkenöl einrühren. In eine Dose füllen und abkühlen lassen.

Die Konsistenz der Salbe kann man mit der Menge an Wachs und Öl gut einstellen. Ggf. so lange die Mischung noch auf dem Herd ist einen Tropfen auskühlen lassen und probieren.

Bienenwachs ist desodorierend. D.h. es bindet einen Teil des Geruches. Das ändert nicht an der Wirkung. Wer aber einen stärkeren Geruch haben möchte sollte andere Wachse oder verdickende Stoffe wählen.

Asthma:

Wie schon im ersten Teil beschrieben enthalten die meisten Eukalyptusöle viel Cineol (Eucalyptol), ein Stoff der krampflösend, schleimverflüssigend und hustenreizlindernd wirkt. Cineol wirkt gerade bei Asthma so gut, dass Patienten in Studien ihre Cortisondosis um über 30 Prozent reduzieren konnten, wenn sie Kapseln mit Cineol einnahmen. Von da her aknn Eukalyptusöl eine gutes Puzzleteil in der natürlichen Prophylaxe darstellen.

Eukalyptus-Tee:

2 Teelöffel zerkleinerte Blätter werden mit ca. 150ml-200ml kochendem Wasser übergossen und 10-15 Minuten ziehen gelassen. 1 Tasse über den Tag verteilt schluckweise trinken. Bei akuten Beschwerden kann man auch bis zu 5 Tassen am Tag trinken. 

Bei Halsschmerzen kann man auch mit dem Tee gurgeln.

Noch besser ist es, wenn man den Tee mit Thymian und Anisfrüchten  in gleichem Verhältnis kombiniert.

Anti-Läuse-Anwendungen: 

Grundmischung: In eine 5 oder 10 ml Flasche 20 Tropfen Teebaum, 15 Tropfen Geranie (Rosengeranie), 15 Tropfen Lavendel, 15 Tropfen Eukalyptus radiata (für Kinder!), 10 Tropfen Rosmarin CT Cineol und 5 Tropfen Lorbeer geben, Tropfaufsatz und Deckel aufsetzen und gut verschütteln. Sollten die Läuse nur Erwachsene befallen haben, kann man auch Eukalyptus globulus verwenden.

Ölpackung: 20-25 Tropfen der Grundmischung mit 100g natives Kokosöl vermischen. Dazu das Kokosöl leicht erwärmen, bis es flüssig wird. 1-2 Esslöffel der Packung in die Haare einarbeiten und mit einer Badekappe oder Frischhaltefolie bedecken und für 1/2-2 Stunden einwirken lassen. Danach waschen und spülen. 

Shampoo: 20-30 Tropfen Grundmischung in 100ml neutrales, pflanzliches Shampoo mischen und zum Haarewaschen benutzen.

Spülung: 10 Tropfen Grundmischung in 100ml Apfelessig verschütteln. Nach dem Waschen 2-4 EL  in 1 Tasse lauwarmes Wasser geben und auf dem Kopf und in die Haare einmassieren. Nicht auswaschen! Anschließend mit einem Läusekamm die Haare gut auskämmen.

Erläuterungen: die Ölmischung wirkt stark antiparasitär und antibakteriell. Ausserdem pflegt sie die Kopfhaut. Natives Kokosöl erstickt die Läuse. Apfelessig wirkt lähmend auf die Läuse, kräftigt die Kopfhaut und sorgt für einen schönen Glanz der Haare. Man kann natürlich auch einen Prophylaxe-RollOn machen, indem man die Grundmischung 1:2 mit fettem Öl verdünnt und bei dem Ersten Aushang in Kindergarten oder Schule vorsorglich morgens auf die Kopfhaut aufträgt. 

Auch die Wäsche kann man zusätzlich reinigen, indem man 5-10 Tropfen mit in die Waschmaschine oder den Trockner gibt.

Erwischt man die Läuse gleich am Anfang und kämmt gründlich aus, reichen oft schon 1-2 Anwendungen in der ersten Woche. Gibt es schon Eier bzw. Nissen muss man die Prozedur ggf über mehrere Wochen wiederholen. 

Wir sind bisher mit der Prophylaxe ausgekommen. Das Kind „riecht“ in der Zeit zwar etwas anders, aber die Läuse hält es fern!

Wenn Du noch weitere Fragen zu Eukalyptusöl und dessen Anwendung hast, oder zu anderen Ölen, der Aromatherapie oder einem gesunden Lebensstil, dann kontaktier mich doch einfach!

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